Treffen für Betroffene der Repression am 1. Mai in Heilbronn

22. Juni 2011

Der mit massiven Polizeikräften durchgesetzte Naziaufmarsch am 1. Mai in Heilbronn hatte stundenlange Kesselungen und andere Repressionen gegen AntifaschistInnen zur Folge.

Nur gemeinsam können wir dem entgegentreten, und das müssen wir auch unbedingt tun.

Am Dienstag, 19. Juli findet im Linken Zentrum Lilo Herrmann (Böblinger Str. 105, Stuttgart-Heslach) um 19 Uhr dazu ein Koordinierungstreffen der Roten Hilfe Stuttgart statt.

Link zur Einladung und weitere Infos der Roten Hilfe: http://bunte-hilfe.fasthoster.de/rh/html_mehr/01.05.2011.html

Linkes Zentrum: http://www.linkeszentrumstuttgart.org/

18.06.: Antifaschistische Kundgebung in Leonberg

14. Juni 2011

„Nazis in Leonberg? Nicht mit uns!“ – unter diesem Motto findet am kommenden Samstag, den 18. Juni ab 18 Uhr eine antifaschistische Kundgebung auf dem Leonberger Marktplatz statt.

Nach dem Naziangriff auf einen antifaschistischen Infotisch am 17. Juli 2010 in Leonberg und dem faschistischen Übergriff in der Nacht vom 11. auf den 12.März, bei dem Nazis einem Antifaschisten auf dem Leonberger Marktplatz mit einer Gaspistole ins Auge schossen, möchte die im Frühjahr 2010 gegründete „Antifaschistische Initiative Leonberg“ die BewohnerInnen Leonbergs über Naziumtriebe aufklären. Die Initiative will sich entschlossen und gemeinsam mit den BewohnerInnen gegen Nazigewalt in und um Leonberg wehren. Für die Initiative haben Naziterror und Rassismus weder in Leonberg, noch anderswo etwas zu suchen. Deshalb wird dazu aufgerufen, sich an der Kundgebung zu beteiligen

Weitere Infos und eine ausführliche Broschüre zum rechten Umtrieben in der Region wurden dieser Tage auf der Homepage der Initiative veröffentlich und sind auch als Druckvorlage zum Download erhältlich: http://antifa-leonberg.blogspot.com/

Aktiv gegen das Rassistenwochenende vom 02. – 05.Juni in Stuttgart!

24. Mai 2011

Vom 2. bis zum 5. Juni plant die rechtspopulistische Vereinigung „Bürgerbewegung Pax Europa e.V“ zusammen mit „pi-news Stuttgart“ ein bundesweites „islamkritisches Wochenende“ und mehrere öffentliche Aktionen in Stuttgart durchzuführen.

Diese Organisationen verbreiten rassistische Vorurteile und schüren Ängste unter dem Vorwand der „Islamkritik“. Trotz vorgeblicher Distanzierungen zum rechten Rand, arbeiten sie europaweit mit offen rassistischen und sozialdarwinistischen Organisationen zusammen. Sie bedienen sich altbekannter rassistischer Hetze und verknüpfen Forderungen nach einem Law-and-Order Staat mit hohlen Phrasen von Freiheit und Demokratie.

Egal in welchem Gewand er auch auftritt: Rassismus kann nicht geduldet oder akzeptiert werden!

Deshalb: Beteiligt euch an der antirassistischen Demo und den Protestaktionen gegen die Rechtspopulisten!

2.Juni- Antirassistische Demo 14 Uhr, Lautenschlagerstraße Stuttgart

4.Juni- Kundgebung gegen BPE und PI-News 10 Uhr, Vor dem Bürgerzentrum Feuerbach

* Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart * Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region * Antifaschistische Initiative Leonberg * Arbeitskreis Internationalismus Stuttgart * Bir-Kar * FAU Stuttgart * Initiative „Rems-Murr Nazifrei“ * Libertäres Bündnis Ludwigsburg [LB]² * Linksjugend [’solid] Stuttgart * Offenes Antifaschistisches Bündnis Kirchheim/Teck * Revolutionäre Aktion Stuttgart * VVN-BdA Kreisverband Esslingen * Weiler schaut hin! e.V. * Young Struggle

Veranstaltung: Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin

12. Mai 2011

Am 12. Juni 1937 wurde die im kommunistischen Widerstand aktive Liselotte Herrmann vom Stuttgarter Volksgerichtshof wegen „Landesverrat und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Trotz internationaler Proteste wurde das Urteil am 20. Juni 1938 in Berlin vollstreckt.

Im Rahmen der Veranstaltung wird sich mit dem Leben von Lilo Herrmann befasst werden und darüber hinaus der Stuttgarter Widerstand während des Faschismus beleuchtet werden.

Mehr Informationen unter: www.linkeszentrumstuttgart.org

Termin: Freitag, 13. Mai 2011 | Beginn: 19 Uhr

Referent: Lothar Letsche (Historiker und Herrausgeber verschiedener Publikationen zu Lilo Herrmann)

Ort: Linkes Zentrum Lilo Herrmann Böblingerstr. 105, Stuttgart Heslach

Verharmlosung rechter Aktivitäten im Rems-Murr-Kreis

7. Mai 2011

Im vergangenen Jahr fanden in Korb im Rems-Murr Kreis mehrere Veranstaltungen der neofaschistischen NPD und ihrer Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ statt. Austragungsort der zwei Landesparteitage der Mutterpartei und einer bundesweiten Konferenz der JN, war die Gaststätte „Schwäbischer Hof“.

Dass diese Information erst so spät an die Öffentlichkeit dringt, liegt an der Vertuschungspolitik von verantwortlichem Landrat, dem Bürgermeister und der Polizei. Um Proteste gegen die faschistischen Versammlungen zu verhindern, verschwieg der Bürgermeister der Stadt Korb, Jochen Müller dem Gemeinderat und der Presse die rechten Treffs.

Der Pressesprecher der Initiative „Rems-Murr NAZIFREI!“, die aus der ehemaligen Initiative „Kein Nazizentrum in Weiler, noch anderswo!“ hervorgegangen ist, äußert dazu: „Dieses Verhalten der verantwortlichen Behörden ist ein politischer Skandal. Es ist nicht erst seit dem Auftauchen der NPD-Immobilie ‚Linde‘ in Schorndorf-Weiler und dem mehrfachen rassistischem Mordversuch in Winterbach bekannt, dass faschistisches Gedankengut und die dazugehörigen Organisationen im Rems-Murr-Kreis eine besondere Gefahr darstellen. Der notwendige Protest gegen diese Entwicklungen wird von offizieller Seite offenbar als Bedrohung empfunden, während das menschenverachtende Treiben selber geduldet wird.“

Auch beim Vorfall in Winterbach war der Polizei bereits im Vorhinein das Stattfinden einer faschistischen Feier bekannt. Dass derartige Veranstaltungen ein enormes Gewaltpotenzial in sich bergen, hat sich nun ein weiteres Mal bestätigt.

Die Initiative erklärt dazu weiter „Das Verhalten der Polizei vor dem rechten Gewaltausbruch in Winterbach und die Vertuschungsstrategie der Verantwortlichen in Korb sind Teil einer weitreichenden Verharmlosung rechter Aktivitäten im Rems-Murr-Kreis. Wenn wir nicht wollen, dass die Neofaschisten hier auch weiterhin erstarken, müssen wir uns aktiv für eine grundlegende Wende in dieser Herangehensweise einsetzen. Es gilt, neofaschistisches Treiben zu veröffentlichen, darüber aufzuklären und Proteste dagegen zu unterstützen.“

Trotz jahrelanger Aufklärungsarbeit des Vereins „Weiler schaut hin! e.V.“ und regelmäßigen rechten Gewalttaten in der Region, äußerte der Waiblinger Landrat Johannes Fuchs öffentlich, dass es keine rechten Strukturen im Rems-Murr-Kreis gäbe.

Die Initiative begrüßt und unterstützt daher die Forderungen nach dem Rücktritt des politischen Verantwortlichen Landrats, des Korber Bürgermeisters und des Waiblinger Polizeichefs Ralf Michelfelder, der die Vertuschung in Korb gemeinsam mit dem Bürgermeister abgesprochen hat.

Der Versuch des GdP Sprechers Biehler, dieses Bestreben mit der Forderung nach einer Polizei im Stil der nationalsozialistischen SA gleichzusetzen, ist ein erneuter skandalöser Versuch, antifaschistische Arbeit zu diskreditieren und das eigentliche Problem der rechten Hetzer zu relativieren.

Initiative „Rems-Murr NAZIFREI!“

Naziaufmärsche blockieren ist unser Recht – Keine Kriminalisierung von Zivilcourage gegen Nazis

26. April 2011

Mehr als 60 Jahre nach der Gründung unserer Organisation durch Überlebende des faschistischen Terrors ist die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN – BdA) weiterhin dem Schwur von Buchenwald verpflichtet: „ Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“.

Daher ist es für die VVN-BdA Baden-Württemberg selbstverständlich, sich an allen Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 01.Mai 2011 in Heilbronn zu beteiligen.

Die aktuellen Entwicklungen veranlassen uns als eine der Organisationen, die im Bündnis mit vielen anderen entsprechende Aktionen vorbereiten, Stellung zu beziehen und unseren Protest zu äußern.

Seit Wochen verteilt die Polizei in Heilbronn Flugblätter und Plakate unter der Bevölkerung, in denen sie friedliche Menschenblockaden als gewalttätig abstempelt und als strafbar darstellt. Diese Form der Einmischung der Polizei in politische Diskussionen über Formen des zivilen Ungehorsams verurteilt die VVN-BdA. Das Vorgehen der Polizei widerspricht zudem der aktuellen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes. Diese Form der Kriminalisierung wird von staatlichen Stellen bei den Massenblockaden – wie auch in Dresden seit zwei Jahren – versucht. Sie läuft jedoch ins Leere, solange die Strafbefehle nicht akzeptiert werden und weiterhin öffentlich zu Blockaden aufgerufen wird! Und das ist gut so!

Die VVN-BdA kritisiert die Einschränkung der Versammlungsfreiheit durch das Verbot mehrerer bei der Stadt angemeldeten Gegenkundgebungen im Bahnhofsviertel.

Die VVN-BdA verurteilt die Ermutigung, die den Nazis seitens der Gerichte zuteil wird, die ihre Demonstrationen ausdrücklich genehmigen und ihnen damit Gelegenheit dazu geben, ihre menschenverachtenden Parolen auf die Straßen zu tragen. Wir wenden uns gegen die immer wieder erhobene Behauptung, die Demokratie gebiete es den Nazis die Straßen frei zu machen. Naziaufmärsche sind kein Mittel der demokratischen Meinungsäußerung. Bei Naziaufmärschen wird zu rassistisch motivierter Gewalt und zu gesellschaftlicher Ausgrenzung aufgerufen.Die Aufmärsche sind eine Verhöhnung aller Opfer des Naziregimes und der nazistischen Gewalt. Seit 1990 wurden über 140 Menschen von Nazis getötet. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Die VVN-BdA ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf: Machen Sie mit! Stellen Sie sich den Nazis in Heilbronn entschlossen entgegen! Beteiligen sie sich an den Protestkundgebungen!

Wir wollen dazu beitragen, dass viele Menschen unterschiedlicher sozialer und politischer Herkunft am 1. Mai in Heilbronn zu einer gemeinsamen Aktion friedlich und phantasievoll zusammenfinden.

VVN-BdA Landesvereinigung Baden Württemberg

1. Mai in Heilbronn: Kein Fußbreit den Faschisten!

25. April 2011

Am 1.Mai wollen in Heilbronn Faschisten aufmarschieren. Das „nationale und soziale Aktionsbündnis 1.Mai“ hat eine süddeutschlandweite Großdemonstration angemeldet, zu der von zahlreichen Nazi-Gruppen aufgerufen wird.

Der Esslinger Kriesverband der VVN-BdA ist Bestandteil des Bündnisses „Heilbronn stellt sich quer!“ Dieses von zahlreichen Einzelpersonen und Organisationen bestehende Bündnis hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Naziaufmarsch mit friedlichen Mitteln zu verhindern.

Aufruf des Bündnisses „Heilbronn stellt sich quer!“ (178 KB / 1 S.)

Weiler: Mahnwache und Kundgebung gegen Nazi-Gewalt

24. April 2011

Der Verein „Weiler schaut hin! e.V.“ und die Initiative „Kein Nazizentrum in Weiler, noch anderswo!“ rufen zur Mahnwache und Kundgebung gegen Nazi-Gewalt auf:

Solidarität mit den Opfern des kaltblütigen Nazi-Brandanschlages auf Migranten in Winterbach und gegen den Nazitreffpunkt „Linde“.

Weiteres Thema: 1. Mai – NAZIFREI!

Die Mahnwache beginnt am Freitag, 29.04.2011 um 18:30 Uhr auf dem Lindenplatz in Schorndorf-Weiler gegenüber dem Nazitreffpunkt „Linde“.

Vorgeschichte:

In der Nacht vom 9. auf den 10. April ereignete sich in Winterbach (Rems-Murr-Kreis) ein faschistischer Angriff und Brandanschlag auf neun Migranten. Über 20 beteiligte Faschisten griffen ihre Opfer bewaffnet an, jagten sie und zündeten schließlich eine Gartenhütte an, in die sich fünf der Migranten flüchteten. Die Täter waren allesamt auf einer Privatfeier, die der Polizei schon im Vorhinein als rechtsextreme Veranstaltung bekannt war. Sämtliche Tatverdächtige wurden nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt. Nach Aussage der Polizei sei die Beweislage zu dürftig gewesen.

VVN-BdA Redebeitrag bei Demonstration gegen faschistischen Übergriff in Winterbach

17. April 2011

Über 1300 Menschen nahmen gestern an einer Protestdemonstration in Winterbach (Rems-Murr Kreis) gegen die faschistischen Übergriffe am Sonntag teil. Bei der Auftaktkundgebung am Winterbacher Bahnhof hielt Jochen Dürr, Landessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) die folgende Rede:


Jochen Dürr bei seiner Rede. Foto © Thomas Trüten – Umbruch Bildarchiv Berlin

Mehr als 60 Jahre nach der Gründung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes durch Überlebende des faschistischen Terrors fühlt sich die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der AnitfaschistInnen Baden – Würtemberg, für die ich hier spreche, dem Schwur von Buchenwald verpflichtet: „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Deswegen ist es folgerichtig, daß wir heute mit einer Demonstration zeigen, daß wir nicht akzeptieren, daß Stiefelfaschisten hier im Rems – Murr Kreis Migranten bedrohen. In der Nacht vom vergangenen Samstag auf Sonntag ereignete sich ein Brandanschlag auf drei italienische und sechs türkische Mitbürger. Die Opfer wurden zunächst u.a. mit Streitäxten angegriffen und gejagt. Fünf Angegriffene flüchteten in eine Gartenhütte und versuchten so, den gewalttätigen Nazis zu entkommen. Diese steckten daraufhin die Hütte – vermutlich mit Benzin – in Brand. Nur durch großes Glück entgingen die Opfer dem Flammentod und wurden von der ca. 30köpfigen Nazibande weiter taktiert. Die Folgen hiervon: Handfraktur, schwere Prellungen, Gehirnerschütterung, Rauchvergiftung, zum Teil Verletzungen durch Dornen am ganzen Körper.

Warum ist das heute immer und immer wieder möglich ?!

Es müssen Zusammenhänge hergestellt werden:

Thilo Sarrazins „Überfremdungs“-Pamphlet „Deutschland schafft sich ab“ hat – sekundiert von Medien, die es in Rekordzeit zum Bestseller des Herbstes werden ließen – eine neue Runde in der Popularisierung von Rassismus im öffentlichen Diskurs eingeleitet.

Zwar distanzierten sich wesentliche Teile der herrschenden Kreise schnell von seiner Rede von einem „jüdischen Gen“, kaum war jedoch diese Kritik geäußert, machten u. a. Klaus v. Dohnanyi und Horst Seehofer deutlich, dass durchaus die Opfer der sozialen Spaltung der Gesellschaft für ihre eigene Ausgrenzung in Haftung genommen werden sollen: als „Integrationsverweigerer“ aus „fremden Kulturkreisen“, die „unsere Sozialsysteme überproportional belasten“.

Einen Monat später legte die Friedrich-Ebert-Stiftung die Studie „Die Mitte in der Krise – Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010“ vor, die in der Tat eine beunruhigende Zunahme der Zustimmung zu nahezu allen abgefragten Dimensionen des sog. Rechtsextremismus in der „Mitte der Gesellschaft“ belegt:

– Gut jeder Vierte wünscht sich ein „starke Partei“, die die „Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert“. – Jeder Dritte wünscht „hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interessen gegenüber dem Ausland“. – 40 % fordern „Mut zu einem starken Nationalgefühl“.

– Durchgängig mehr als 30 % der Deutschen stimmen zu, dass „Ausländer kommen, um den Sozialstaat auszunutzen“, dass man sie bei knappen Arbeitsplätzen „wieder in ihre Heimat schicken“ solle, und dass Deutschland „in einem gefährlichen Maße überfremdet“ sei.

Diese erschreckenden Zustimmungswerte steigen noch einmal sprunghaft an, wenn es um das Feindbild „Muslime“ geht:

– 55,4 % der Befragten stimmen der Aussage „Araber sind mir unangenehm“ zu und – 58,4 % der Westdeutschen und 75,7 % der Ostdeutschen wollen die Religionsausübung für Muslime verbieten.

Aus diesem Reservoir schöpfen die Faschisten in NPD / REP und PRO – Bewegung, Hoffnung auf Mobilisierungspotenzial und Wahlerfolge. Nun erlieden NPD und REP erhebliche prozentuelle Stimmenverluste bei der LTW – Wahl am 27. 03.2011, aber es gab immer noch Wahlkreise, wo beide in Adition an die fünf Prozent – Hürde herankamen.

An diese Ressentiment-geladene Mitte knüpfen auch Faschisten an. Das Entscheidende ist allerdings, dass dieses Ressentiment immer wieder staatlich und Mainstream-medial reproduziert wird. Diskussionen über Deutschkurs- und Kita-Pflicht – wohl wissend, dass es für beides lange Wartelisten gibt – machen aus gesellschaftlich Ausgegrenzten Verantwortliche für die Spaltung der Gesellschaft, deren Opfer sie weitgehend sind.

Am 27.03 wurde 58 Jahre Regierung unter der Staatspartei CDU beendet. Wir als AntifaschistischInnen kritisierten diese Politik vehement :

– Die Verbandelung mit dem Studienzentrum Weikersheim – Den Schutzschirm über die NPD im bundesweiten Verbotsverfahren – Berufsverbotepraxis der 70er und 80er Jahre – Praxis, bis vor wenigen Jahren wurde Michael Csaszkosky wegen antifaschistischem Engagement die Berufsausübung als Lehrer verweigert… – Entwurf eines restriktiven Versammlungsgesetzes – Schikanierung und Kriminalisierung vor allem junger AntifaschistischInnen wegen Tragen durchgestrichener Hakenkreuze – Verschleppung der Mörder von Saint Anna / Italien durch Oberstaatsanwalt Häußler

Dies sind nur einige Beispiele …

Was ist aus Sicht der VVN – BdA zu tun ?

Es gibt, wie wir wissen, enge Verbindungen zwischen den freien Kameradschaften und den Parteistrukturen der NPD.Beim Besitzer der Immobilie „Linde“ handelt es sich um den wegen Urkundenfälschung und unerlaubtem Waffenbesitz vorbestraften aktiven NPD-Funktionär Jürgen Wehner. Dieser kandidierte auch für die NPD zur Landtagswahl am 27.03.2011. Wir brauchen in Ba.-Wü. wieder eine neue Initiative für ein Verbot der NPD. Die alte Blockadepolitik gegen eines neues NPD Verbotsverfahren auf Bundesebene muss aufgegeben werden. Als erster Schritt müssen die V- Leute abgeschaltet werden.

Ein zweite wichtige Entscheidung von GRÜN – ROT müsste der sofortige Rückzug des Entwurfes des restriktiven Versammlungsgesetz sein – der Entwurf von Heribert Rech gehört in den Reißwolf!

Wir alle, liebe AntifaschistInnen, machen mit unserer heutigen Demo deutlich, daß Faschismus keine Meinung ist, sondern ein Verbrechen ist! Den angegriffenen MigrantInnen wünschen wir von dieser Stelle aus baldige Genesung – ihnen gehört unsere volle Solidarität!

Wir sehen uns hoffentlich alle am 01.Mai 2011 in Heilbronn und setzen das um, was in Dresden zwei Mal umgesetzt wurde: Wir blockieren mit vielen Menschen die Straßen um den Heilbronner Bahnhof und lassen es nicht zu, daß sie einen Millimeter laufen können!

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Veranstaltung am 29.4. 19:30 in Esslingen: Lesung Curt Letsche: Das Schafott

geschrieben von VVN-BdA Kreisvorstand Esslingen

14. April 2011

Am 29.4. um 19:30 findet im Saal des SV 1845 Esslingen e.V. in der Esslinger Pliensauvorstadt die bereits angekündigte Lesung mit Lothar Letsche statt. Der VVN-BdA Kreisverband Esslingen ist Mitveranstalter und lädt herzlich ein.

In dem Buch spiegeln sich Curt Letsches Erinnerungen an ein Erlebnis im Zuchthaus Ludwigsburg im Faschismus wider. Der Roman erzählt die Geschichte des kommunistischen Widerstandskämpfers Andreas Weller, der kurz vor Kriegsende von einem Staatsanwalt der NS-Justiz wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt wird.

Einigen Mithäftlingen gelingt es jedoch, die Aufstellung eines Schafotts im Zuchthaus Ludwigsburg zu verhindern und den Todeskandidaten zu retten. Das Vorbild für die Romanfigur ist der KPD-Politiker Oskar Andreas Wössner (1898-1942) aus Schramberg, der wegen der Weitergabe eines Zettels an einen Mithäftling im Zuchthaus Ludwigsburg zum Tode verurteilt und anders als im Roman auch tatsächlich hingerichtet wurde.

Bei der Veranstaltung wird auch über die am 1. Mai bevorstehenden antifaschistischen Aktivitäten in Heilbronn informiert.

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