Nach rechtem Angriff in Winterbach: Demo gegen Nazigewalt am 17.04.

12. April 2011

Eine Gruppe von Nazis hat in Winterbach (Rems-Murr Kreis) in Baden-Württemberg in der Nacht zum Sonntag Jagd auf neun Migranten gemacht. Diese flüchteten in ein Gartenhaus, das die Rechtsradikalen daraufhin anzündeten.Eine Gruppe aus der rechten Szene hat nach einer Party mit dem Auto zuvor bewusst versucht, einen Mann aus einer Gruppe umzufahren. Als die Nazis kurz darauf handgreiflich wurden, flüchteten fünf der Migranten in eine Gartenhütte, in der sie vorher ebenfalls gefeiert hatten. Die Rechtsradikalen zündeten sie daraufhin an. Alle neun Migranten wurden verletzt. Einer liegt immer noch im Krankenhaus.Die Polizei nahm zunächst 12 Verdächtige aus dem rechtsradikalen Milieu vorläufig fest – über zwanzig weitere Partygäste mit rechtem Hintergrund werden verdächtigt, an der Tat beteiligt zu sein. Ermittelt wird unter anderem wegen versuchten Totschlags und schwerer Brandstiftung. Allerdings sind die Festgenommenen schon wieder auf freiem Fuß.


Flyer zur Demo

Die Initiative „Weiler schaut hin!“ ruft zur Demo gegen Nazi-Gewalt auf, der VVN-BdA Kreisverband Esslingen unterstützt den Aufruf.

Treffpunkt ist am Sonntag, 17.04.2011, 15 Uhr, am Bahnhof in Winterbach. Abschlusskundgebung wird voraussichtlich in Weiler vor der Gaststätte Linde sein.

Dazu die Pressemitteilung von „Weiler schaut hin“ vom 13.04.2011:

Kaltblütiger Brandanschlag auf ausländische Mitbürger in Winterbach

Demonstration gegen Nazigewalt am Sonntag, 17.04.2011

In der Nacht vom vergangenen Samstag auf Sonntag ereignete sich ein fremdenfeindlicher Brandanschlag auf drei italienische und sechs türkische Mitbürger. Die Opfer wurden zunächst u.a. mit Streitäxten angegriffen und gejagt. Fünf Angegriffene flüchteten in eine Gartenhütte und versuchten so, den gewalttätigen Nazis zu entkommen. Diese steckten daraufhin die Hütte – vermutlich mit Benzin – in Brand. Nur durch großes Glück entgingen die Opfer dem Flammentod und wurden von der ca. 30köpfigen Nazibande weiter taktiert. Die Folgen hiervon: Handfraktur, schwere Prellungen, Gehirnerschütterung, Rauchvergiftung, zum Teil Verletzungen durch Dornen am ganzen Körper.

Es kam in der Folge zu 16 Festnahmen. Allerdings wurden alle Festgenommenen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Polizei begründet dies damit, dass es keine Beweise gäbe.

Dieser Vorfall kam nicht aus heiterem Himmel. Seit Jahren weist der Verein „Weiler schaut hin!“ auf die gewalttätige Entwicklung im Bereich der rechtsextremen Szene in Weiler und im Rems-Murr-Kreis hin. So kam es beispielsweise Anfang 2010 zu gewalttätigen Übergriffen durch Nazischläger auf Mahnwachenteilnehmer vor dem Nazitreffpunkt „Linde“ in Weiler (Winterbacher Strasse 8) – ein Nachbarort von Winterbach. Die herbeigerufene Polizei bezeichnete die Angegriffenen als Kindergarten und weigerte sich, eine entsprechende Anzeige gegen die Angreifer aufzunehmen. Beim Besitzer der Immobilie „Linde“ handelt es sich um den wegen Urkundenfälschung und unerlaubtem Waffenbesitz vorbestraften aktiven NPD-Funktionär Jürgen Wehner. Im Keller der „Linde“ wurden bekannterweise auch schon Schießübungen von Rechtsradikalen mit scharfer Munition durchgeführt. Am Rande einer Mahnwache Ende 2010 kam es zu Störungsversuchen aus dem Umfeld der „Linde“. Mahnwachenteilnehmer wurden mehrfach beleidigt und es wurde Gewalt angedroht, unter anderem mit den Worten „Ich komme gleich mit meiner Axt“ und Parolen wie „Ausländer raus“. Die Polizei nahm entsprechende Ermittlungen auf und die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren mit der Begründung ein, dass es kein ausreichendes öffentliches Interesse gäbe. Offensichtlich kam die Axt nun zum Einsatz.

Es reicht! Das Maß ist voll! Wir dulden keine Nazis! Nicht in Winterbach, nicht in Weiler, einfach nirgendwo!

Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie Nazis Menschen angreifen und deren Leib und Leben bedrohen. Zeigen wir unseren ausländischen Mitbürgern, dass wir zu ihnen stehen!

Wir rufen alle Mitbürger dazu auf, sich an der Demonstration gegen Nazigewalt am Sonntag, 17.04.2011, 15 Uhr, am Bahnhof in Winterbach zu beteiligen.

12.04.2011

Initiative „Kein Nazizentrum in Weiler, noch anderswo!“

Informationsveranstaltung: Nazistrukturen in Baden-Württemberg

31. März 2011

Am Donnerstag, 14.04.2011 wird Robert Andreasch über Neonazi-und Altnazi Strukturen in Süddeutschland referieren. Er berichtet aus seiner Arbeit als Enthüllungs-Journalist und gibt weiter, was er bei Veranstaltungen und Aufmärschen der rechten Szene erfahren hat und erfährt. Dabei stellt er die Vielzahl von Organisationen und Gruppen der extremen Rechten in Baden-Württemberg dar. Ein besonderer Augenmerk soll bei der Infoveranstaltung auf die süddeutschen Kameradschaften und die Arbeit des NPD Landesverbands Baden-Württemberg gelegt werden und mit welchen “Inhalten“ versucht wird, noch mehr SympathisantInnen in der Bevölkerung zu gewinnen. Welche Themen werden von der NPD und anderen Neonazis aufgegriffen und versucht wie zu besetzen.

Robert Andreasch zeigt Bilder der neonazistischen Szene jenseits der bekannten Klischees von dumpfen Skinheads. Er erklärt vielmehr die multiplen Stile und Erscheinungsformen, in denen die süddeutsche extreme Rechte mittlerweile auftritt. Rassismus, antisemitische Hetze, Homophobie und andere Ressentiments der Neonazis enden dabei letztendlich immer in Gewalt. Wie sozialwissenschaftliche Studien zeigen, sind diese Ideologien jedoch zunehmend auch in größeren Teilen der Bevölkerung vorhanden. Ursachen dieser Entwicklung und notwendige Gegenmaßnahmen können an diesem Abend anschließend mit dem Referenten diskutiert werden.

Robert Andreasch ist Soziologe, Buchautor und Journalist. Sein Arbeitsgebiet ist seit vielen Jahren die Neonazi- szene Süddeutschlands. Zahlreiche Medien im In- und Ausland veröffentlichen seine Recherchen und Beiträge, auch die Bundeszentrale für politische Bildung, der baden – württembergische Landtag und das bayerische „Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus“.

Wann: 14.04.2011, 18:00Uhr Ort: IG Metall Stuttgart, Theodor-Heuss-Str. 2, 70174 Stuttgart, Saal A

Die Veranstalter behalten sich das Recht vor, Personen des rechtsextremen Spektrums den Zugang zur Veranstaltung zu verweigern!

20110401_1_infoveranstaltung_14.04.rechte_strukturen.pdf (145 KB / 1 S.)

Erklärung der VVN-BdA zum Krieg gegen Libyen

geschrieben von VVN-BdA Bundesausschuss

21. März 2011

Zum Krieg gegen Libyen erklärt die VVN-BdA:

Die Erhebung der Menschen in Nordafrika und anderen arabischen Ländern gegen korrupte Regimes und antidemokratische Herrscher-Clans wird von allen demokratischen Kräften unseres Landes unterstützt.

Die VVN-BdA hofft, dass es den Völkern gelingt, alte Machtstrukturen zu beseitigen und ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.

Durch militärische Einmischung von NATO-Staaten wurde jetzt die Situation verschärft, ja sogar ein internationaler Krieg angezettelt.

Das findet unseren entschiedenen Widerspruch. Dieser Krieg ist kein Krieg für Menschenrechte. Deutschland sollte sich auf die Verpflichtung besinnen, sich jeder Kriegshandlung zu enthalten. Die Stimmenthaltung Deutschlands im UN-Weltsicherheitsrat über die Frage des Kriegseinsatzes gegen Libyen könnte ein Anfang zur Umkehr sein.

Wir fordern: Schluss mit dem deutschen Waffenexport! Es sollte allen Flüchtlingen aus Nordafrika Asyl im Bereich der EU gewährt werden. Alle Bemühungen zu einer Verhandlungslösung sind zu unterstützen. Wir fordern den sofortigen Schluss der kriegerischen Intervention gegen Libyen.

Bundesausschuss der VVN-BdA, Magdeburg, 20.03.2011

Mahnwache von „Weiler schaut hin“ gegen den Nazitreffpunkt „Linde“ in Schorndorf-Weiler

20. März 2011

Obwohl dem NPD-Funktionär Jürgen Wehner die Gaststättenerlaubnis entzogen wurde, werden die Räumlichkeiten in der Winterbacher Str. 8 weiterhin von regionalen und überregionalen Faschisten aus dem Umfeld der NPD genutzt.


Die „Linde“ in Weiler. Foto: Thomas Trueten / arbeiterfotografie.com

Jürgen Wehner wurde unter anderem wegen illegalem Waffenbesitz und Urkundenfälschung rechtskräftig verurteilt – der NPD-Treff ist geblieben! Aus diesem Grunde ist ein weiterer Protest gegen die rechtsradikalen Umtriebe in der „Linde“ absolut notwendig und berechtigt.

Es gilt auch weiterhin: WEILER SCHAUT HIN!

Freitag, 25.03.2011, 2011, 18:30 Uhr auf dem Lindenplatz (gegenüber der Winterbacher Str. 8), 73614 Schorndorf-Weiler

Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrt ab Stuttgart HBF: 17.45 h, S-Bahn-Gleis 102 beim Glaskasten der Fahraufsicht in der Mitte. Die S-Bahn fährt um 17.50 h

Das nächste offene Treffen der Initiative „Kein Platz für Faschisten! Weder in Weiler, noch anderswo!“ findet am Dienstag, 22.03.2011, 19 Uhr, in der Manufaktur in Schorndorf (Hammerschlag 8, 73614 Schorndorf, 1. OG, kleiner Raum nach dem Treppenaufgang rechts) statt. Zu diesem Treffen sind alle interessierten Personen mit einer antifaschistischen Grundhaltung herzlich eingeladen!

Bei diesem Treffen will die Initiative „Kein Platz für Faschisten! Weder in Weiler, noch anderswo!“ die weiteren Aktivitäten gegen die Nazis in Weiler und im Rems-Murr-Kreis besprechen. Insbesondere geht es um die geplante Veranstaltung „Rock gegen Rechts“ mit diversen Workshops am 09.07.2011.

Mehr Informationen: http://www.weiler-schaut-hin.de

Leonberg: Antifaschist ins Auge geschossen

11. März 2011

In der Nacht vom 11. auf den 12. März wurden drei junge Antifaschisten von einer Gruppe von Nazis angegriffen. In der Auseinandersetzung zog einer der Nazis eine Gaspistole und drückte aus kürzester Entfernung ab. Er verletzte einen 17-jährigen Antifaschisten so schwer am Auge, dass er im Krankenhaus 2 Mal operiert werden musste, um sein Augenlicht zu retten.In den vorangegangenen verbalen Auseinandersetzungen brüstete sich einer der Nazis, dass er schon bei den gewaltsamen Angriffen auf einen Informationstisch der jungen Antifaschisten im Sommer 2010 in Leonberg dabei gewesen sei.Damals warfen sie mit Glasflaschen, heute benutzen sie Gaspistolen…Damals drückte die Polizei beide Augen zu. Wir werden beobachten, ob in der alten Nazihochburg Leonberg aufs Neue diese braune Brut gedeckt, gezüchtet und aufgepäppelt wird.Gegen den Angreifer wird Strafanzeige erstattet.Morgen am Sonntag, den 13. März wird um 18 Uhr aufgrund der Ereignisse ein Treffen des Protestes und der Solidarität am Bahnhof Leonberg stattfinden.Dazu erklärt die VVN-BdA KV Böblingen – Sindelfingen – Leonberg:

Nazis wittern Morgenluft

Ein besonderes braunes Früchtchen stellt die NPD im Landkreis Böblingen, Wahlkreis Leonberg, als Kandidaten auf.

Der 33jährige Janus Nowak, gebürtig in Strzelce Opolskie (das er immer noch in Schlesien – polnisch Śląsk – verortet ist), gibt sich mal als „Unternehmer“, mal als „selbständiger Programmierer“ aus. Mit 1,2% der abgegebenen Stimmen rutschte er 2009 in den Böblinger Kreistag. Dort bläht er sich mit dunklen Andeutungen zu Überfremdung und Volksgesundheit als „Stimme des Volkes“ auf. Die ganz dicke Lippe darf er aber derzeit nicht riskieren. Der Herr ist wegen Volksverhetzung vorbestraft; die drei Monate Gefängnis wurden auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Verurteilt wurde er, weil er das Gedenken an die Opfer des KZ Hailfingen/Tailfingen verunglimpft hatte.

Nach unten treten, so wollen sich die Nazis profilieren.

Dazu passt, dass Nowak ein weiteres Mal verurteilt wurde, weil er im Mai 2009 den 82jährigen Rentner Carl Friedrich (SPD) zusammen mit zwei Kumpanen niedergeschlagen und verletzt hatte. So sehen diese „Helden“ aus.

Das Bild dieses „Ehrenmannes“ runden Vorstrafen wegen Urkundenfälschung und Wahlbetrug ab.

Leider ist es so, dass manche auch einen Besenstiel wählen würden – Hauptsache er steht für Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Das ist schon verheerend genug, angesichts der in diesem Sinn verübten Verbrechen der Nazis im 12jährigen Reich. Gefährlich wird es, wenn solche Vorstellungen wieder Boden in der sog. bürgerlichen Mitte finden.

Mit der von Sarrazin angestoßenen neuen Welle von Ausländerfeindlichkeit und der von der CDU geschürten Angst vor „islamistischem“ Terror wird den Nazis eine Steilvorlage gegeben. Die Chancen steigen, ihr menschenverachtendes Gedankengut auch in den sog. besseren Kreisen zu verankern. Zweck der Übung: Ablenken davon, dass zuletzt unsere heiligsten Institutionen beschädigt wurden. Nicht nur kirchliche Würdenträger, die als Kinderverführer überführt wurden. Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise erwiesen sich unsere ehrenwerten Banken, Versicherungen und industrielle Großkonzerne als Brutstätten für Lumpereien in einer Größenordnung, dass unser Land an den Rand des Ruins gebracht wurde. Ein Schuldenberg wurde angehäuft, der auf die „kleinen Leute“ abgewälzt werden soll. Der unvermeidliche Widerstand soll sich aber nicht gegen die wahren Verantwortlichen in den Chefetagen richten. Da müssen Sündenböcke her! Da biedern sich die Nazis an, den Widerstand zu schwächen und zu unterdrücken. Deutsche gegen Ausländer, Christen gegen Muslime – damit Erlösung komme dank solcher „Urgermanen“ wie Janus Nowak.

Nazis keine Basis bieten

Verbot der NPD

Mahnwache von „Weiler schaut hin“ gegen den Nazitreffpunkt „Linde“ in Schorndorf-Weiler

22. Februar 2011

Auch diese Woche findet wieder die Mahnwache von „Weiler schaut hin“ gegen den Nazitreffpunkt „Linde“ in Schorndorf-Weiler statt.


Die „Linde“ in Weiler. Foto: Thomas Trueten / arbeiterfotografie.com

Obwohl dem NPD-Funktionär Jürgen Wehner die Gaststättenerlaubnis entzogen wurde, werden die Räumlichkeiten in der Winterbacher Str. 8 weiterhin von regionalen und überregionalen Faschisten aus dem Umfeld der NPD genutzt.

Jürgen Wehner wurde unter anderem wegen illegalem Waffenbesitz und Urkundenfälschung rechtskräftig verurteilt – der NPD-Treff ist geblieben!

Aus diesem Grunde ist ein weiterer Protest gegen die rechtsradikalen Umtriebe in der „Linde“ absolut notwendig und berechtigt.

Es gilt auch weiterhin: WEILER SCHAUT HIN!

Freitag, 25. Februar 2011, 18:30 Uhr auf dem Lindenplatz (gegenüber der Winterbacher Str. 8), 73614 Schorndorf-Weiler

Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrt ab Stuttgart HBF:

17.45 h, S-Bahn-Gleis 102 beim Glaskasten der Fahraufsicht in der Mitte.

Die S-Bahn fährt um 17.50 h

Mehr Informationen: http://www.weiler-schaut-hin.de

23. Februar: Antifaschistische Proteste in Pforzheim

22. Februar 2011

Alljährlich gedenkt am 23. Februar die Stadt Pforzheim den Opfern, welche 1945 durch ein Bombardement der Royal Air Force auf Pforzheim starben.

Dabei werden allerdings die Hintergründe des Bombardements systematisch ausgeblendet und eine Umkehrung der Täter-Opfer Zuschreibung geschaffen. Eine konsequente Aufarbeitung der Rolle Pforzheims im Nationalsozialismus findet nicht statt. So findet heute die alljährliche Fackelmahnwache des rechtsradikalen „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“ (FHD) auf dem Wartberg statt. Gegen den mit 100-200 Teilnehmern mittlerweile größten regelmäßigen Naziaufmarsch in Baden-Württemberg ruft unter anderem die Linksjugend [’solid] Pforzheim zu einer Menschenkette auf dem gegenüberliegenden Berg auf, um den Opfern des Faschismus zu gedenken.

Zeit: Mittwoch, 23. Februar · 19:00 – 21:30 Ort: Kaulbachstraße Ecke Römerstraße, Pforzheim

Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise ab Stuttgart: 16.45 h, Gleis 6

Heilbronn stellt sich quer – Den Naziaufmarsch am 1.Mai blockieren!

22. Februar 2011

Jugend-Blockadebündnis gegen den Naziaufmarsch in Heilbronn ruft auf:Heilbronn stellt sich quer – Den Naziaufmarsch am 1.Mai blockieren!

Jugend-Blockadebündnis gegen den Naziaufmarsch in Heilbronn Heilbronn stellt sich quer – Den Naziaufmarsch am 1.Mai blockieren!

Am 1.Mai wollen in Heilbronn Faschisten aufmarschieren. Das „nationale und soziale Aktionsbündnis 1.Mai“ hat eine süddeutschlandweite Großdemonstration angemeldet, zu der von zahlreichen Nazi-Gruppen aufgerufen wird.

Neben den NPD-Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz und deren Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ werben vor allem auch militante „Freie Nationalisten“ und „Kameradschaften“ aus Süddeutschland für den Aufmarsch.

Nach den Aufmärschen am 1. Mai in Ulm 2009 und in Schweinfurt 2010, an denen jeweils zwischen 800 und 1000 Nazis teilnahmen, wollen die Faschisten jetzt in Heilbronn durch ein zentrales Großevent den traditionellen Tag der Arbeiterinnen und Arbeiter besetzen und ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten.

Unter dem Motto „Fremdarbeiterinvasion stoppen! Arbeitsplätze zuerst für Deutsche“ wollen sie Ängste und Vorurteile in der Bevölkerung schüren und ihre nationalistische und rassistische Ideologie als Lösung sozialer Probleme darstellen. Gerade in Arbeiterstädten wie Heilbronn, wo sich die Arbeits- und Lebensbedingungen für viele Menschen zunehmend verschlechtern und wo MigrantInnen aus vielen verschiedenen Ländern leben, erhoffen sich die Nazis einen Nährboden für ihre Hetze und somit am 1.Mai ein leichtes Spiel.

Wir aber können dieses Spiel schon beenden, bevor es angefangen hat!

Gemeinsam, friedlich, kreativ, international und bunt gilt es am 1.Mai gegen die Faschisten auf die Straße zu gehen und zu zeigen, dass sie hier nicht erwünscht sind.

Wir dürfen uns dabei allerdings nicht auf eine symbolische Geste beschränken.

Wenn die Nazis am 1.Mai durch Heilbronn marschieren, haben sie ihr Ziel erreicht.

Das wird ihre Szene und ihr Selbstbewusstsein stärken und sie zu weiteren Aktionen ermutigen. Wozu es führt, wenn Nazis selbstbewusst auftreten, konnten wir beim Brandanschlag auf einen türkischen Supermarkt in Neckarsulm letztes Jahr sehen und wir können es täglich in „national befreiten Zonen“ in Ostdeutschland beobachten, wo sie Jagd auf MigrantInnen, Obdachlose, Homosexuelle, Linke und alle machen, die nicht in ihr Menschenbild passen.

Deshalb rufen wir dazu auf, die Nazis am 1.Mai entschlossen zu blockieren. Sitzend, liegend, stehend, tanzend. Von uns wird an diesem Tag keinerlei Eskalation ausgehen. Das Beispiel Dresden zeigt uns, dass dies möglich ist, wenn alle GegnerInnen der Nazis – trotz unterschiedlicher politischer Ansichten – solidarisch zusammenhalten, sich gegenseitig respektieren und nicht spalten lassen. Lasst uns am 1. Mai genau da sein, wo die Nazis hin wollen. Lasst uns viele sein!

Gemeinsam die Nazis stoppen! Heilbronn stellt sich quer!

Jugend- Blockadebündnis gegen den Naziaufmarsch

Diesen Aufruf unterstützen: Antifaschistische Aktion Heilbronn, Grüne Jugend Baden-Württemberg, Grüne Jugend Bundesverband,Grüne Jugend Heilbronn,Jusos Heilbronn, Kein Bock auf Nazis, Linksjugend[`solid] Heilbronn, MC Banane Kuhle Wampe Stuttgart, Piratenpartei Ortsgruppe Heilbronn, ver.di Jugend Heilbronn-Neckar-Franken, ver.di Jugend Rheinland-Pfalz, ver.di Jugend Stuttgart, VVN-BdA Baden Württemberg

Naziaufmarsch in Dresden? Nocheinmal: Gemeinsam Blockieren und Verhindern!

20. Januar 2011

Auch dieses Jahr wollen Mitte Februar wieder tausende Faschisten aus dem Spektrum von NPD, militanten Kameradschaften und revanchistischen Gruppierungen durch Dresden marschieren. Anknüpfend an den erfolgreichen antifaschistischen Widerstand gegen das Nazi-Großevent im letzten Jahr, wird der Protest in Dresden mit mehreren Bussen aus Stuttgart unterstützt werden.Busfahrt:In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar werden die Busse losfahren; davor gibt es Essen und ein lockeres Abendprogramm mit Film und letzen Infos.Tickets gibt es für 20€ im „Linken Zentrum Lilo Herrmann“ (Böblinger Straße 105, Stuttgart)Oder unter der Mailadresse: antifa-stuttgart@riseup.netInfoveranstaltungen:2.2. 18 Uhr Rosa-Luxemburg-Stiftung : Stuttgart – Ludwigstr. 73a3.2. 19 Uhr DemoZ : Ludwigsburg – Wilhelmstr. 498.2. 19 Uhr LinkesZentrum Lilo Herrmann : Stuttgart – Böblinger Str. 10510.2. 19 Uhr Esperanza : Schwäbisch Gmünd – Benzholstr. 8Dazu gibt es einen Stuttgarter Aufruf:

Seit 1998 organisieren deutsche Faschisten aus dem Spektrum von NPD, revanchistischen Gruppen und militanten Kameradschaften jährlich Mitte Februar Aufmärsche und Propaganda-Aktionen in Dresden. Diese inzwischen europaweit größten regelmäßig stattfindenden Naziveranstaltungen werden von tausenden Rechten aus dem gesamten Bundesgebiet und zahlreichen anderen Ländern unterstützt.

Die Nazis beziehen sich mit ihren Aktionen auf die alliierte Bombardierung der Stadt Dresden am 13. Februar 1945, nicht lange vor der endgültigen Kapitulation Nazideutschlands und dem Ende des zweiten Weltkrieges. Sie stellen die Bombardierung der Stadt als unverschuldete und unvergleichliche Katastrophe dar, um die Verantwortung der deutschen Faschisten und ihrem Ausbeutungsregime am zweiten Weltkrieg und dem rassistischen und antisemitischen Massenmord an Millionen von Menschen zu relativieren und zu leugnen. So werden geschichtliche Ereignisse verdreht und historische Täter zu Opfern umgedichtet, um auch in der Gegenwart an der faschistischen Weltanschauung, an ihren Feindbildern und Vernichtungsphantasien festzuhalten.

Doch in den letzten Jahren hat sich ein vielfältiger und massenhafter Widerstand gegen das rechte Event entwickelt, der es im Februar 2010 sogar zur Verhinderung des Großaufmarsches gebracht hat. Tausende AntifaschistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet haben im letzten Jahr solidarisch und entschlossen mit Blockaden, militanten Aktionen und Demonstrationen erstmals ein geschlossenes Aufmarschieren der Faschisten verhindert. Aussschlaggebend für den Erfolg war, dass sie sich entgegen staatlicher Bestrebungen nicht anhand des konstruierten Extremismusbegriffes in „gut und böse“ spalten ließen. Am 19. Februar diesen Jahres sollen nun zeitgleich mehrere Naziaufmärsche durch Dresden laufen. Um dieses Vorhaben erneut zum Scheitern zu bringen, unterstützen wir die Proteste mit einer antifaschistischen Busfahrt aus Stuttgart.

Knüpfen wir an den Erfolg des letzten Jahres an! Den Nazis keinen Fußbreit!

Beteiligt euch an der Busfahrt aus Stuttgart!

UnterstützerInnen:

Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart, Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS), Autonome Antifa Hall, Autonome Antifa Heidenheim, Autonome Antifaschistische Linke Ostalb, Antifaschistische Initiative Leonberg [AIL], ATIK-YDG (Neue Demokratische Jugend), Jugendoffensive gegen S21, Libertäres Bündnis Ludwigsburg (LB²), Linksjugend [’solid] Ludwigsburg, Linksjugend [’solid] Stuttgart, Offenes Antifaschistisches Bündnis Kirchheim, Revolutionäre Aktion Stuttgart, SAV Stuttgart, Ver.di Jugend Stuttgart, VVN-BdA Esslingen, Young Struggle

Verhindern wir am 13.Februar 2011 wieder gemeinsam den Neonaziaufmarsch in Dresden!

geschrieben von Aufruf des Bundesausschusses der VVN-BdA

24. Dezember 2010

Erneut planen Neonazis aus ganz Deutschland und Europa im Februar 2011 zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens aufzumarschieren.

Seit Jahren versuchen die Neonazis, die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Wir werden nicht zu¬lassen, dass Neonazis die Geschichte verfälschen und die Opfer des Naziregimes verhöhnen. Wir wenden uns gegen jede Leugnung und Relativierung deutscher Verantwortung für Vernichtungskrieg und Holocaust.

Neonaziaufmärsche sind kein Mittel demokratischer Meinungsäußerung, sondern Aufrufe zu rassistischer Gewalt und Ausgrenzung. Sie sind eine Beleidigung aller überlebenden Opfer des Naziregimes und aller Opfer neonazistischer Gewalt.

Vergessen wir nicht die 140 Todesopfer durch Neonazigewalt seit 1990. Vergessen wir nicht den brutalen Neonazi-Überfall auf Gewerkschafter nach den antifaschistischen Protesten in Dresden im Jahr 2009. Allein im September 2010 gab es nach Angaben der Bundesregierung 40 Verletzte durch rechte Schläger, im August wurden 1.082 rechte Straftaten gezählt. Im dritten Quartal 2010 kam es zu 200 antisemitischen Straftaten. Das ist ihr „Kampf um die Straße“, die wir den Neonazis auch am 13.Februar* in Dresden nicht überlassen werden.

Naziaufmärsche blockieren ist unser Recht!

2010 ist es vielen tausend Menschen gemeinsam erstmalig gelungen, Europas größten Naziaufmarsch durch Massenblockaden zu verhindern. Wir wünschen uns, dass auch 2011 wieder so viele Menschen unterschiedlicher sozialer und politischer Herkunft zu einer gemeinsamen Aktion zivilen Ungehorsams zusammen finden. Gerade die Entschlossenheit tausender Menschen, sich den Neonazis direkt in den Weg zu stellen, ließ die Blockaden 2010 zu einem überwältigenden Erfolg werden. Alle Versuche, Proteste gegen Neonazis als „extremistisch“ zu diffamieren, sind fehlgeschlagen.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich den Neonazis in Dresden entschlossen entgegen zu stellen. Beteiligen Sie sich an den Protestkundgebungen an der Aufmarschstrecke der NeoNeonazis.

Wir erklären: Wenn Neonazis marschieren, werden wir dagegen protestieren! Wenn notwendig, auch mit einer Blockade!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Aktuelle Informationen zu lokalen Informationsveranstaltungen und Bussen gibt es unter: www.dresden-nazifrei.com

Ältere Nachrichten · Neuere Nachrichten