Stuttgart: Rechten Terror stoppen! – Kundgebung 10. Oktober 2019 – 18:00 Uhr am Rotebühlplatz

10. Oktober 2019

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Nach dem Angriff in Halle, bei dem ein Rechter zwei Menschen getötet hat und versuchte, die Feierlichkeiten in der dortigen Synagoge zu Stürmen, organisieren wir eine Kundgebung unter dem Motto „Rechten Terror stoppen!“.
Uns ist schon lange klar, dass es rechte Strukturen und Netzwerke in Deutschland gibt, die über Waffen verfügen, von staatlichen Institutionen unterstützt und gedeckt werden und nicht vor Morden zurückschrecken. Der heutige Angriff stellt jedoch eine neue Qualität dar und schockiert uns, weil er ganz deutlich zeigt, wie weit Rechte gehen für ihre Überzeugung.
Das nehmen wir nicht länger hin und gehen daher auf die Straße um unsere Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen. Und auch um klarzustellen, dass solche vermeintliche „Einzeltaten“ ihre Vorgeschichte und Hintergründe haben und Ausdruck des Rechtsrucks sind, den es auf verschiedenen Ebenen zu bekämpfen gilt!

Kommt daher zur Kundgebung:
„Rechten Terror stoppen!“ am Donnerstag, den 10. Oktober 2019 um 18:00 Uhr am Rotebühlplatz
Quelle: Stuttgart gegen Rechts

Erklärung der VVN-BdA zu den Anschlägen in Halle/ Saale

9. Oktober 2019

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Nach den bislang vorliegenden Informationen haben am Mittwoch mehrere Männer in Halle/Saale rassistisch motivierte Anschläge verübt. Begonnen hatten der bzw. die Täter an der Synagoge in der Hallenser Innenstadt, deren Tür jedoch dem mit einer Maschinenpistole vorgetragenen Angriff standhielt. Am jüdischen Friedhof wurde die erste Person getötet. Anschließend schossen der bzw. die Täter an einer Döner-Imbiss-Bude auf eine weitere Person. Zwei weitere Personen wurden mit Schussverletzungen in die Universitätsklinik eingeliefert. Ein Verdächtiger – laut Medien der 27jährige Neonazi Stefan Balliert – wurde festgenommen. Die Bundesanwaltschaft geht von einem extrem rechten Tatmotiv aus. Der Täter habe ein Video von seinem Überfall gedreht. Das erinnere an das Vorgehen des rassistischen Mörders vom neuseeländischen Christchurch.

Seit längerer Zeit müssen wir beobachten, dass die neofaschistische Szene sich zunehmend bewaffnet und gewaltbereitet agiert. Der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke war dafür ein deutliches Zeichen. Nun scheinen erneut Neonazis ihre Gewaltbereitschaft unter Beweis gestellt zu haben. Wenn die Bundesanwaltschaft ein solches Verbrechen nun unter „Amokgefahr“ kategorisiert, verharmlost sie die von extremen Rechten ausgehenden Gefahren. Auch der Hinweis auf einen „Einzeltäter“ soll von dieser Gefahr ablenken. Es war erkennbar eine geplante Aktion, die am höchsten jüdischen Feiertag sich gegen jüdische Bürger unseres Landes und im nächsten Schritt gegen alle mit „Fremden“ verbundenen Menschen richtete. Solche Morde sind geplant und bewusst vorbereitet.

Wie schon bei dem Angeklagten Stefan Ernst im Fall Lübcke scheinen auch hier die Sicherheitsorgane dieser gewaltbereiten neofaschistischen Szene viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Ob der Anschlag dadurch hätte verhindert werden können, steht nicht zur Debatte. Die Freigiebigkeit der Behörden bei der Ausgabe von Waffenbesitzkarten für extreme Rechte muss auch in diesem Falle untersucht werden.

Die VVN-BdA erklärt ihr tiefes Mitgefühl gegenüber allen Opfern der Anschläge und ihren Familienangehörigen. Für uns ist eine zentrale Konsequenz: Keine Toleranz für Nazis! Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Rassismus und Antisemitismus töten – dies zeigen die Vorgänge in Halle/S. in aller Deutlichkeit.

Quelle: Erklärung der VVN-BdA zu den Anschlägen in Halle/ Saale, 9. Oktober 2019

Gedenkstättenfahrt zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg

25. September 2019

Die VVN-BdA Kreisvereinigung Esslingen lädt ein zur 5. Studienfahrt zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände der Stadt Nürnberg  am
26.10.2019, 07:45 (Abfahrt Tübingen) – 20:45 Uhr (Rückkehr Tübingen) mit Zustiegsmöglichkeiten in Tübingen, Reutlingen, Stuttgart und Heilbronn.

1994 beschloss der Stadtrat von Nürnberg die Einrichtung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände. Am 4. November 2001 wurde es durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau eröffnet. Die Dauerausstellung Faszination und Gewalt befasst sich mit den Ursachen, Zusammenhängen und Folgen des Nationalsozialismus. Aspekte, die einen deutlichen Bezug zu Nürnberg haben, werden dabei hervorgehoben. Seit Mai 2006 wird die Ausstellung im Dokumentationszentrum durch ein zweisprachiges Informationssystem mit 23 Stelen im historischen Areal ergänzt, die einen individuellen Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände ermöglichen.

In knapp zwei Stunden führt ein Rundgang zu ausgewählten Stationen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Hierzu zählen die ehemalige Kongresshalle, die große Straße und das Zeppelinfeld, zentraler Austragungsort der Reichsparteitagsveranstaltungen. Am Ende des Rundgangs findet eine knapp einstündige Führung durch die Dauerausstellung «Faszination und Gewalt» statt, in deren Mittelpunkt die Analyse der Selbst-Inszenierung der NSDAP auf den Reichsparteitagen in Nürnberg steht. Wunschbild und Wirklichkeit sowie Ausgrenzung und Verfolgung sind weitere Themen der punktuellen Führung durch die Ausstellung.. Im Anschluss an die Führung besteht die Möglichkeit, die Eindrücke individuell zu vertiefen.

Abfahrtsorte und -zeiten des Busses
• Tübingen, Busspur am Europaplatz: 07:45 Uhr
• Reutlingen, alter Busbahnhof (beim Hauptbahnhof), Steig 1: 08:00 Uhr
• Stuttgart, Flughafen Busterminal Fernbusse: 08:30 Uhr
• Heilbronn, Fernbushaltestelle am Hauptbahnhof: 09:30 Uhr

Teilnahmegebühr: 10 € regulär / 20 € Soli / 5 € oder kostenfrei ermäßigt (auf Anfrage)
Weitere Infos und Anmeldung hier: http://bw.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/62IKO

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung BW und der VVN-BdA – Kreisvereinigungen Tübingen-Mössingen, Reutlingen, Stuttgart, Esslingen

Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg | Ludwigstr. 73A, 70176 Stuttgart
bawue@rosalux.de | Tel. 0711 99 79 70 90 | Fax 0711 99 79 70 91 | http://www.rls-bw.de/ | http://www.rosalux.de

Lesung am 22. September im Hotel Silber: „Der Attentäter“- die Geschichte des Herschel Grynszpan

16. September 2019

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„Der Attentäter“ – die Geschichte des Herschel Grynszpan

Lesung, Filmausschnitte und Diskussion mit dem Autor und Historiker Dr. Lutz van Dijk zu den Hintergründen der Pogromnacht 1938

Eine Veranstaltung für die Akzeptanz menschlicher Vielfalt und gegen Antisemitismus, Homophobie sowie alle weiteren Formen von menschenverachtenden Haltungen

Moderation: Janka Kluge (VVN-BdA)
Musik: Chor „Avanti Comuna Kanti“
Sonntag, 22. September 2019, 18 Uhr im Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, Stuttgart

Veranstalterin: AG Vielfalt der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.
Eintritt frei. Unterstützt von: Projekt 100% Mensch

Herschel Grynszpan flüchtet vor den Nazis nach Paris, wo er sich wie viele jüdische Emigrant*innen in einer rechtlich ausweglosen Situation befindet. Im Alter von 17 Jahren erfährt er, dass seine Familie ohne Hab und Gut aus Hannover an die polnische Grenze abgeschoben wurde. In der deutschen Botschaft verletzt er den Beamten Ernst vom Rath so schwer, dass dieser seinen Verwundungen erliegt. Kannten sie sich aus der Schwulenszene? Hatte er gehofft, über den Beamten an Ausreisepapiere zu gelangen?

Hitler missbraucht diese Verzweiflungstat, um zur „Rache für die Mordtat von Paris“ aufzurufen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kommt es beinahe überall in Deutschland – auch in Stuttgart – zu einem Pogrom: jüdische Menschen werden geschlagen, verhaftet und auch ermordet, jüdische Geschäfte geplündert und Synagogen in Brand gesteckt.

Van Dijks Buch ist hochaktuell: Mangelnde Hilfe für Geflüchtete, Aufhetzung von Menschen zu „Vergeltungsaktionen“ und „Deutschland den Deutschen“-Sprüche werfen die Frage auf: Wie können wir rechter Propaganda und Demagogie am besten entgegentreten?

Demo gegen Rechtsruck im Osten

3. September 2019

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Die VVN-BdA Kreisvereinigung Esslingen unterstützt den Aufruf des Bündnisses Stuttgart gegen Rechts zur Demo gegen die Rechtsentwicklung in Sachsen und Brandenburg am morgigen Mittwoch 4. September, 18:00 in Stuttgart, Rotebühlplatz.

Rechtsruck in Sachsen & Brandenburg: Solidarität organisieren

2019: Faschisten und ihr nationalkonservativer Anhang gewinnen in Deutschland wieder Wahlen. Die „AfD“ bekommt bei der Landtagswahl am 1. September in Sachsen und Brandenburg nach ersten Hochrechnungen knapp 28 und 24 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Rechten sind in beiden Landtagen zweitstärkste Partei geworden, es sind jedoch insbesondere die erdrutschartigen Stimmzuwächse, die einem Wahlsieg faktisch gleichkommen.

Erdrutschartig, schockierend – aber ebenso absehbar. Ein vorläufiger Höhepunkt einer steten Rechtsentwicklung, insbesondere im Osten der Republik. In den strukturschwachen Gegenden der „neuen Bundesländer“, vor allem auf dem Land, herrscht massive Unzufriedenheit. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar: Im Zuge der Wende wurden den Menschen von westdeutschen Politikern „blühenden Landschaften“ versprochen. Stattdessen bekamen sie die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze, bis heute spürbare Lohnunterschiede im Vergleich zum Westen und abgehängte Landstriche.

Vor diesem Hintergrund gelingt es der „AfD“ mit ihrer Kombination aus einem diffusen „gegen die da oben“ und einem sehr konkreten „gegen die nicht hierher gehörenden“ den Menschen das Gefühl zu geben, wirklich etwas zu ihren Gunsten zu verändern – und sich so zum Sprachrohr einer sozial und ökonomisch abgehängten Region zu machen. Und so ist das Einzige, was seit 1990 tatsächlich blüht und immer wieder ungenießbare Früchte trägt, eine starke Naziszene. Das Ergebnis sind permanente Angriffe auf Geflüchtete, faschistische Terrornetzwerke wie den „NSU“ oder rechte Massendemonstrationen wie „Pegida“.

Doch gerade in Sachsen, wo die Rechtspopulisten mit knapp 28 Prozent ihr stärkstes Ergebnis eingefahren haben, ist das Problem umfangreicher: Die dortige „CDU“ ist die formelle Wahlgewinnerin, steht der „AfD“ aber gerade in Sachen Hetze gegen Geflüchtete kaum etwas nach. Im Wahlkampf fielen Kretschmer und Co hauptsächlich dadurch auf das Naziproblem konsequent zu leugnen um den „Wirtschaftsstandort Sachsen“ nicht zu gefährden. Stattdessen wurden antifaschistische Initiativen und Proteste mit absurder Härte zu verfolgen. Auch wenn die „CDU“ eine Koalition mit den Rechtspopulisten bisher ausschließt, kommen beide Rechtsparteien zusammen auf knapp 60 Prozent!

Trotz aller widrigen Bedingungen gibt es auch im Osten mutige Menschen, die sich den Nazis seit Jahren in den Weg stellen und für eine bessere Welt ohne Ausgrenzung und Unterdrückung einstehen. Mit einer Kundgebung am Mittwoch, den 4. September 2019 wollen wir als Antwort auf den Wahlausgang in erster Linie unsere Solidarität mit diesen antifaschistischen Menschen in Ostdeutschland bekunden! Menschen, für die weitaus weniger wichtig ist, ob die „AfD“ nun knapp stärkste oder doch nur zweitstärkste Kraft geworden ist, sondern die nun in den kommenden fünf Jahren mit einem weiteren Auf- und Ausbau des rechten Parteiapparates konfrontiert sein werden. Menschen, die in den kommenden Jahren mehr denn je Landesregierungen erleben werden, die von Rechtsaußen vor sich her getrieben werden.

Deswegen: Alle zusammen gegen den Faschismus – überall!

Der Schlaf der Vernunft. Über den Rechtsextremismus und das Versagen der Intelligenz

24. Juni 2019

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Vortrag von Werner Seppmann

Mit anschließender Diskussion

Es gibt in den größten Teilen der kulturellen und wissenschaftlichen Intelligenz eine spontane Haltung gegen die rechten Formierungstendenzen. Ein wirksames Gegengewicht stellt sie jedoch kaum noch dar. Auch wenn ein antifaschistischer und antirassistischer Konsens existiert, ist er doch nur selten mit alternativen Positionen verbunden. Diese Situation ist Ausdruck einer geistigen Klimaveränderung, die sich in einer Verdrängung kritischer Haltungen durch intellektuellen Relativismus und angepaßte Orientierungen ausdrückt. Die Verallgemeinerung postmoderner Überzeugungen hat zu einem neuen Konformismus beigetragen und zur intellektuellen Wehrlosigkeit auch gegenüber dem politischen Irrationalismus geführt.

Mittwoch, 26. Juni 2019
19.30 Uhr
Ev. Gemeindehaus Lamm, Kleiner Saal
Am Markt 7, Tübingen

Werner Seppmann, geboren 1950, ist Sozialwissenschaftler und Philosoph. Zuletzt erschienen von ihm Marxismus und Philosophie: Über Leo Kofler und Hans Heinz Holz (2012), Neoliberalismus, Prekarisierung und zivilisatorischer Verfall. Die dunklen Schatten von Hartz IV (2015), Herrschaftsmaschine oder Emanzipationsautomat? Über Gesellschaft und Computer (2016), Kritik des Computers. Der Kapitalismus und die Digitalisierung des Sozialen (2017), Es geht ein Gespenst um in Europa. Rechte Mobilisierung zwischen Populismus und Neofaschismus. Linke Alternativen (2018).

Eine Veranstaltung von:

Offenes Treffen gegen Faschismus und Rassismus, Tübingen und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung Tübingen-Mössingen

Gedenkfeier zur Erinnerung an Lilo Herrmann am 20.6.2019

15. Juni 2019

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Gedenkfeier für Lilo Herrmann am 20.6.2019 am Gedenkstein für die Stuttgarter Widerstandskämpferin an der Uni Stuttgart.

Beginn 17 Uhr.

Vor 81 Jahren wurde die Stuttgarter Antifaschistin und Kommunistin Lilo Herrmann hingerichtet.

Als das „Volksgericht“ vom 8. bis 12. Juni 1937 in Stuttgart tagte, wurde auch gegen Lilo Herrmann und vier weitere Mitangeklagte verhandelt. In der Anklageschrift heiß es: „Zum Zweck der sogenannten Antikriegspropaganda verwendet die KPD in ihrer internationalen Hetzpresse ganz planmäßig geheime, den Stand der Rüstung aufzeigende Nachrichten aus deutschen Rüstungsbetrieben und küpft hieran die Behauptung, die Reichsregierung bereite einen Angriffskrieg vor.“ Am 12. Juni wurde das Urteil verkündet. Vier Mitglieder der Gruppe wurden zum Tod, einer zu 12 Jahren Zuchthaus, verurteilt.

Lilo Herrmann mit ihrem Sohn

Gleich nach der Verhaftung von Lilo Herrmann am 7. Dezember 1935 entwickelte sich eine internationale Solidaritätsbewegung mit ihr. In mehreren Ländern, darunter in Belgien, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz, entstanden Komitees, die die drohende Hinrichtung verhindern wollten. Im Mittelpunkt stand dabei, dass zum ersten Mal eine junge Mutter zum Tod verurteilt wurde.

Trotz der internationalen Proteste wurde Lilo Herrmann am 20.6.1938 hingerichtet.

Wir erinnern an die mutige Frau, die trotz Folter niemanden verraten hat und bis zu ihrem Tod davon überzeugt war, dass der Faschismus besiegt wird und danach eine bessere Welt entsteht.

Erklärung der Fédération Internationale des Résistants (FIR) zur Europawahl 2019

21. Mai 2019

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Wir schlagen Alarm zur Verteidigung der Demokratie und Freiheiten in Europa: Im Bewusstsein unserer Stärke fordern wir dringend, bei den nächsten Europawahlen die Kräfte zu unterstützen, die sich eindeutig gegen alle neofaschistischen, neonazistischen, rassistischen und nationalistischen Listen stellen.

Heute wie nie zuvor – seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa – gibt es eine massive und vereinigte Front von politischen Gruppen, die vom Nazi-Faschismus, Rassismus und Nationalismus inspiriert ist.

Die Wirtschaftspolitik und der Neoliberalismus haben in den letzten Jahren zu einem außerordentlichen Anstieg der Armut und gleichzeitig zu einer zunehmenden Konzentration des Reichtums in den Händen einiger weniger geführt. Die EU ist somit für Millionen von Bürgern als einer der Faktoren für die allgemeine Verarmung, für die zunehmende soziale Ausgrenzung, für die Einschränkung der Rechte sichtbar. Diese Politik hat zur Stärkung dieser nationalistischen, rassistischen, antisemitischen, nationalsozialistischen und faschistischen Formationen geführt.

Wir unterstützen daher die in der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 25. Oktober 2018 zum Ausdruck gebrachten Bedenken über die Zunahme neofaschistischer Gewalt in Europa, insbesondere die undemokratischen Tendenzen einiger Länder. Die Diskriminierung von Migranten, die das bevorzugte Ziel der rechtsradikalen Kräfte sind, wird oft durch Diskriminierungen jeder realen oder angeblichen Vielfalt ergänzt: Roma und Sinti, Homosexuelle, Juden, politische Gegner. Und wir müssen uns ernsthaft Sorgen wegen der Angriffe auf die Leistungen der Frauen und der Rechte der Kinder machen. Dagegen fordern wir den Aufbau einer breiten demokratischen und Front der Menschen.

Jede weitere Entwicklung oder sogar der Sieg der rechten Kräfte bei den nächsten Europawahlen könnte das sich vereinigende europäische Projekt zunichtemachen, indem sie den Kontinent zu einem wirtschaftlichen und sozialen Niedergang, zu einer allmählichen Abschaffung der Rechte, zur Verschlechterung der repräsentativen und partizipativen Demokratie verurteilen. Ein Europa der Nationalismen macht uns Sorgen, denn die Geschichte zeigt, dass dies immer zu Kriegen geführt hat.

Wir treten ein für ein Resultat der nächsten Wahlen, das ein Europa hervorbringt,

• das gegen jede Form der Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Rasse, sexueller Orientierung, Sprache, Religion, politischen Ansichten, persönlichen und sozialen Bedingungen eintritt,

• das ein sicheren Hafens für Flüchtlinge und Achtung der Rechte aller, insbesondere der Frauen darstellt;

• das nicht im Dienste der Großbanken und Lobbyisten wirkt, sondern für die Sicherung einer Sozialpolitik, die allen Menschen Arbeitsplätze, Bildung, Wohlfahrt und angemessenen Wohnraum als Grundlage für eine echte Demokratie gewährt;

• das vergleichbarer Lebensbedingungen in allen Ländern fördert, um den Zwang zur Arbeitsmigration zu vermeiden;

• das gegen alle Formen der Leugnung und der Revisionismus des Holocaust, gegen die Verfälschung des Widerstandskampfes, die Zerstörung von Gedenkstätten, die Rehabilitierung von Nazi-Faschisten und Kollaborateuren in jeder Form, eintritt;

• das Nationalismus und Separatismus bekämpft und für den Schutz der Rechte und Kulturen von Minderheiten eintritt;

• das Träger einer Politik des Friedens und der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der selbstständigen Staaten ist.

www.fir.at


Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) wurde vom Generalsekretär der Vereinten Nationen zum «Botschafter des Friedens» ernannt. Sie besitzt NGO-Status bei der UNESCO, Paris, der ständigen Kommission der UNO, Genf, und dem Europarat, Strasbourg. Die FIR ist im „EU Transparency Register” unter der Nummer 241644214670-52 gemeldet.

Kundgebung am 8.Mai (Tag der Befreiung) am Mahnmal gegen Krieg und Faschismus

7. Mai 2019

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Kundgebung 8. Mai 17 – 18 Uhr, am Mahnmal gegen Krieg und Faschismus, am Karlsplatz, Stuttgart

Die VVN-BdA Stuttgart führt zusammen mit Kultur des Friedens eine Kundgebung zum Tag der Befreiung durch. Wir erinnern jedes Jahr am 8. Mai an die Verbrechen der faschistischen Diktatur.

Millionen Ermordete Menschen mahnen „Niemals wieder“.

Der Schwur von Buchenwald, den überlebende Häftlinge aus vielen Ländern, gemeinsam auf dem Apellplatz geleistet haben, gilt für uns noch immer.

Der Schwur von Buchenwald
Kameraden!

Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Außenkommandos von der Nazibestie und ihrer Helfershelfer ermordeten 51 000 Gefangenen!

51 000 erschossen, gehenkt, zertrampelt, erschlagen, erstickt, ersäuft, verhungert, vergiftet, abgespritzt,

51 000 Väter, Brüder, Söhne starben einen qualvollen Tod, weil sie Kämpfer gegen das faschistische Mordregime waren,

51 000 Mütter und Frauen und Hunderttausende Kinder klagen an:

Wir lebend gebliebenen, wir Zeugen der nazistischen Bestialitäten sahen in ohnmächtiger Wut unsere Kameraden fallen. Wenn uns eines am Leben hielt, dann war es der Gedanke:

Es kommt der Tag der Rache!

Heute sind wir frei!

Wir danken den verbündeten Armeen der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt Frieden und das Leben erkämpfen. Wir gedenken an dieser Stelle des großen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiators des Kampfes um eine neue demokratische, friedsame Welt F. D. Roosevelt. Ehre seinem Andenken!

Wir Buchenwalder, Russen, Franzosen, Polen, Tschechen, Slowaken und Deutsche, Spanier, Italiener und Österreicher, Belgier und Holländer, Engländer, Luxemburger, Rumänen, Jugoslawen und Ungarn, kämpften gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung.

Uns beseelte die Idee: Unsere Sache ist gerecht – Der Sieg muß unser sein!

Wir führten in vielen Sprachen den gleichen, harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf, und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende. Noch wehen Hitlerfahnen! Noch leben die Mörder unserer Kameraden! Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum! Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:

Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neue Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.

Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:

W I R S C H W Ö R E N !

* Ansprache in französischer, russischer, polnischer, englischer und deutscher Sprache auf der Trauerkundgebung des Lagers Buchenwald am 19. April 1945.

EU – Friedensprojekt oder Militärunion mit geopolitischen Ambitionen?

24. April 2019

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Im Vorfeld zu den Wahlen zum Europäischen Parlament 2019 werden Kandidaten zum Thema Europäische Union und Frieden befragt. 2012 erhielt die EU den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa. Bei der Preisverleihung begründete das norwegische Nobelkomitee seine Entscheidung mit der stabilisierenden Rolle der EU bei der Umwandlung Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem Kontinent des Friedens. Inzwischen fordert Frankreichs Präsident Macron eine „echte europäische Armee“. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel plädiert für eine deutlich engere militärische Kooperation in der EU. Vieles lässt darauf schließen, dass das Haus Europa mit seinem Wohlstand verteidigt werden soll gegen die übrige Welt. Abschottung der Grenzen gegen MigrantInnen und Verteidigung der weltweiten Infrastruktur für Welthandel gehören dazu, wie auch die Betonung der Sicherheit statt weltweiter Solidarität.

Die KandidatInnen werden befragt, für welche EU sie sich im Europäischen Parlament einsetzen wollen und wie.

Dienstag, 14. Mai 2019
19.30 Uhr
Salemer Pfleghof
Esslingen
Untere Beutau 8 – 10

Andreas Zumach, Journalist, UNO-Korrespondent für taz aus Genf befragt die Kandidatinnen und Kandidaten zur Europawahl:

• Michael Moroff, CDU, Leonberg
• Evelyne Gebhardt, SPD, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Künzelsau
• Roland Fink, FDP, Fellbach
• Claudia Haydt, DIE LINKE, Tübingen
• Dr. Nicolá Lutzmann, Bündnis 90 / Die Grünen, Heidelberg

Veranstalter: Friedensbündnis Esslingen, in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Esslingen, dem Evangelischen Bildungswerk Kreis Esslingen, DGB Kreisverband Esslingen-Göppingen und GEW Kreis Esslingen-Nürtingen

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